Mit der Ausstellung “Another Reading – Contemporary Book Design from China” hat der Berliner Designer Jianping He wieder einmal eine außergewöhnliche Ausstellung kuratiert: das traditionelle Papierbuch wurde neu durchdacht und fasziniert als haptisches Erlebnis.
Inhaltsverzeichnis
- Das Center for Visual Arts als Ort des internationalen Austauschs
- …und der Verbindung zwischen Ost und West
- Die Kunsthochburg Berlin
- Die Ausstellung von Jianping He als haptisches und faszinierendes Erlebnis
- Die Designer & Designerinnen
- Der Katalog von Jianping He
- Die Besucher
- Fazit
Die Ausstellung „Another Reading – Contemporary Book Design from China“ fand vom 24. März bis zum 12. April 2023 in Berlin im Center for Visual Arts statt.
Jianping He hat vor einigen Jahren das Center for Visual Arts, CVA als Ausstellungs- und Projektraum in Berlin gegründet. Es dient dazu, den Austausch und Dialog zwischen asiatischen und europäischen Grafikdesignern zu fördern.
Das Center for Visual Arts als Ort des internationalen Austauschs
Mit dem Center for Visual Arts hat Jianping He einen Ort geschaffen, an dem Designer Ideen und Perspektiven austauschen können. Darüber hinaus initiiert und kuratiert Jianping He Ausstellungen im Center for Visual Arts Berlin. Dazu arbeitet er auch mit anderen Institutionen im In- und Ausland zusammen, wie z.B. die TDC Tokyo https://tokyotypedirectorsclub.org/en/news/tdc2023_ggg/.
Doch das ist noch nicht Alles. Das Center for Visual Arts in Berlin veranstaltet Workshops mit internationalen Designer:innen und Studierenden. So ist es ein Ort des Austauschs und der Zusammenarbeit mitten in Berlin geworden. Mit einem Ort, der Ausstellungen, Designs und Workshops ein Zuhause gibt und Ost und West verbindet, hat Jianping He ein einzigartiges Projekt realisiert.
…und der Verbindung zwischen Ost und West
Jianping He ist ein Berliner Designer. Seine Werke und Ausstellungen erfreuen sich in der Kunstszene großer Beliebtheit. Sowohl mit seinen Werken und insbesondere mit dem Center of Visual Arts hat Jianping He den perfekten Raum für Veranstaltungen und Ausstellungen geschaffen.
Nachdem im Berliner Center for Visual Arts zwischen Oktober und Dezember 2022 ausgewählte Kunstwerke des TDCTokyo annual awards ausgestellt wurden, eröffnete Ende März 2023 die Ausstellung “Another Reading – Contemporary Book Design from China”. Eine Ausstellung, die sich zeitgenössischem Buchdesign aus China widmet. Auch mit dieser Ausstellung verfolgt Jianping He seine Mission weiter, Ost und West einander näher zu bringen.
Wie kann das besser gelingen als mit einer Ausstellung mitten in Berlin, die chinesischem Buchdesign gewidmet ist?
Die Kunsthochburg Berlin
Das Center for Visual Arts befindet sich mit seinem Standort in Berlin in der Wahlheimat von Jianping He. Berlin ist eine lebendige Stadt, die für ihre reiche Kunst- und Kulturszene bekannt ist. Berlin gilt als Kunsthochburg und das aus verschiedenen Gründen: Die Stadt hat eine beeindruckende Geschichte in Sachen Kunst und Kultur. Besonders in den 20er und 30er Jahren war Berlin ein Hotspot für Kunstbewegungen wie Expressionismus und Dada. Auch die künstlerische Vielfalt ist in Berlin beeindruckend. Künstler und Designer aus aller Welt zieht es dorthin, um Kunstschulen und Galerien zu besuchen.
In der Hauptstadt sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu anderen Kunstmetropolen wie New York oder Paris verhältnisweise niedrig. Das lockt viele junge Künstler:innen an, die ohne finanziellen Druck leben und arbeiten können. Zu guter Letzt gibt es noch tolle Kunstförderungen und -unterstützung in der Stadt. Viele Stipendien, Ausstellungen und Events helfen Künstlern:innen dabei, ihre Karriere voranzubringen.
Auch Jianping He hat Berlin zum Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens gemacht.
Er gründet seine Designagentur Hesign 2002 in Berlin, nachdem er zuvor an der Universität der Künste Berlin studiert und anschließend an der Freien Universität Berlin promoviert hat.
Mit der Gründung des Center for Visual Arts in Berlin blieb er seiner Wahlheimat treu und schuf hier einen Ort, an dem östliche und westliche Kunst aufeinandertreffen.
Die Ausstellung von Jianping He als haptisches und faszinierendes Erlebnis
Die Ausstellung „Another Reading – Contemporary Book Design from China“ bot eine einzigartige Plattform für Pioniere der Buchgestaltung aus China. Knapp 150 herausragende Bücher mit feinsten chinesischen Drucktechniken und Bindungen konnten hier aus nächster Nähe erlebt und durchblättert werden.
Es gab Bücher, die nach traditionellem chinesischem Handwerk gefertigt wurden und kunstvoll gestaltete Bücher über chinesische Schriftzeichen.
Zugleich war auch moderne chinesische Literatur und zeitgenössische Kunst zu bestaunen.
Charakteristisch für Jianping Hes Ausstellungen ist die kreative Art, mit der er Designobjekte in Szene setzt. So hingen in einem Raum die Bücher von der Decke, in einem anderen lagen sie auf niedrigen Tischen, die die Besucher zum Schmökern einladen.
Die Faszination liegt damit sowohl in den ausgestellten Büchern, als auch in den Kunstobjekten selber. Zudem fasziniert die Darbietung, die Form der Präsentation der Designobjekte. Die Ausstellung kam entsprechend gut bei den Besuchern aus den verschiedensten Bereichen an.
Die Designer & Designerinnen
Mehr als 20 führende Grafikdesigner:innen aus China im Bereich des zeitgenössischen Buchdesigns hat Jianping He eingeladen, an der Ausstellung teilzunehmen.
Dabei legte er viel Wert darauf, weiblichen Designerinnen einen Raum für ihre Kunst zu geben.
Zu den Teilnehmer:innen der Ausstellung „Another Reading – Contemporary Book Design from China“ zählten Kollegen und Kolleginnen genauso wie Meister und Lehrlinge. Selbst ein Vater mit seinem Sohn nahm an der Ausstellung teil.
Die Teilnehmer:innen bestanden aus professionelle Buchdesigner:innen ebenso wie aus Grafikdesigner:innen, die nur gelegentlich Buchdesign-Anfragen annehmen. Einige schreiben, gestalten und veröffentlichen auch ihre eigenen Bücher.
Sie kommen alle aus den verschiedensten Regionen Chinas. Sie gehören zu unterschiedlichen Generationen, sind aber alle leidenschaftliche Buchgestalter:innen.
Sie gestalten die Bücher nicht, um damit Geld zu verdienen. Sie erfreuen sich an dem Prozess, den Entwürfen und dem Charme, den das fertige Buch ausstrahlt. Wenn man die Entwürfe betrachtet, spürt man, dass es der Charme der Bücher selbst ist, der diese aktiven und einflussreichen Designer:innenn im heutigen China antreibt.
Der Katalog von Jianping He
Parallel zur Ausstellung erschien ein Katalog, den Jianping He gestaltet und publiziert hat. Als Verleger war Jianping He klar, dass das digitale Lesen den traditionellen Status quo vieler Buchkäufer gestört hat. Er beschäftigte sich also damit, wie das traditionelle Papierbuch neu gedacht und präsentiert werden kann. Diese Erkenntnisse setzte Jianping He direkt bei der Erstellung des analogen Katalogs um.
Als Resultat einer Reihe von Experimenten schnitt Jianping He Streifen in die Buchseiten. Die ersten Vorder- und Rückseiten des Katalogs hat er in 3 mm breite Papierstreifen geschnitten, wobei auf jeder Seite jeweils der Buchtitel auf der Vorderseite und eine andere Neonfarbe oder silberner Druck auf der Rückseite zu finden sind. Allein dadurch entsteht ein visuell faszinierendes und haptisches Erlebnis, mit dem der Designer Jianping He das traditionelle Buchdesign herausfordert.
Der perfekte Katalog um die Ausstellung „Another Reading“ zu repräsentieren.
Die Besucher
Die Ausstellung kam bei den Besucher: innen sehr gut an. Viele Professoren besuchten die Ausstellung mit ihren Design-Studierenden. Die Besucher: innen konnten sich Zeit lassen und die Bücher an niedrigen Tischen mit Sitzkissen bequem durchblättern oder die von der Decke hängenden Bücher entdecken.
Sie spürten mit wieviel Leidenschaft diese Bücher gestaltet wurden und einen Hauch von China. Gleichzeitig haben die Besucher: innen inspirierende Ideen erhalten, wie das traditionelle Papierbuch neu gedacht wurde. Diese Ideen finden die Besucher: innen zudem in dem begleitenden Katalog wieder.
Fazit
Die Ausstellung in CVA in Berlin war ein voller Erfolg. Hunderte Besucher: innen bestaunten die kunstvollen Bücher. Chinesisches Kunstdesign nahm Einzug in die deutsche Hauptstadt und Jianping He hat es wieder einmal geschafft, Ost und West einander näher zu bringen.
